Mittwoch, 13. Februar 2013

Kaputtgebastelt: Doktortitel

Jaja, ich habe auch einen und damit drei unschöne Jahre meines Lebens verschwendet. Unschön ist auch, dass die Leute mich sehen, sofort als Bastler identifizieren und mich erst mal wie Dreck behandeln. Das ändert sich in Millisekunden, wenn ich meinen Titel geschickt ins Gespräch einflechte und meinen Ausweis als Beleg dieser unglaublichen Tatsache zücke. „Ach, Du Penner bist also doch auch ein korruptes Schwein, Gottseidank!“
Im Bastelkeller habe ich da schon eine Lösung gebaut: Erstmal raus mit dem Titel aus allen offiziellen Dokumenten. Jetzt ist er die kleinbürgerliche Alternative zum Adelstitel, die genau das aussagt, was ein Adelstitel mal ausgesagt hat: Korruptes Schwein, das es mal zu was bringen wird, weil es sich jetzt als was besseres fühlen darf.
Dann aber: Zerbrechen aller akademischen Machtstrukturen. Jeder, der ein Studium beendet hat, muss das RECHT haben, zu promovieren, ohne mit seinem Professor in den Anus zu kriechen, der zum Dank nicht so genau hinsieht. Es promoviert ein Fachausschuss mit externen Mitgliedern. JEDE Promotionsschrift MUSS im Internet frei verfügbar und überprüfbar sein. Genauso, wie alle anderen Universitätsschriften, über denen jetzt ein halbstaatliches Zitierkartell wacht, das Interessierte mittels Bibliothekszwang (Offlinezwang) davon abhält, in den wenigen Stunden nach Feierabend am akademischen Geschehen (vielleicht sogar publizierend) teilzunehmen (sofern man überhaupt in Reichweite einer Universitätsbibliothek wohnt). Bibliotheken müssen im Netzzeitalter Dienstleister maximaler Öffentlichkeit sein: Sie sollten Bücher digitalisieren und nicht die Digitalisierung mit einem paläolithischen Urheberrecht verhindern.

Das Problem mit dem Doktortitel ist das gleiche, wie an allen anderen stinkenden Ecken unserer Gesellschaft: Es ist nicht demokratisch und offen und wird von den Verantwortlichen absichtlich undemokratisch und elitär/obskur erhalten. Denn daraus beziehen sie ihre Macht: Ihre Regeln, die sie selbst festlegen, bestimmen das korrupte Spiel. Persönliche Abhängigkeiten, Hierarchien, Halbwahrheiten und Verlogenheiten sind ihre Mittel. Jetzt kam einmal mit Anette und Theodor ein winziges Lichtlein hinein.
Es muss aber alles ans Licht, damit wir wieder Beziehungen dazu aufbauen können, was uns eigentlich gehört (wir bezahlen es schließlich); damit Freiheit und Innovation nicht niedergedrückt werden kann von systematischer Korruption im Dienste des Machterhalts von Professoren und ihren anusfixierten Lakaien. Denn, liebe Freunde der Bastelkunst, davon lebt der herrschende Monopolkapitalismus: von Korruption.

Bis dahin: Niemanden mit Doktortitel wählen!

Dienstag, 12. Februar 2013

Vollzeitbastler: Christopher Dorner

Die Stroy erinnert ein an Chato's land oder Bullitt. Meilensteine der Bastelfilmgeschichte! Kein Wunder, dass Christopher Dorner ein amerikanischer Held werden wird. Er tut, was aufrecht gehende Amerikaner eben so tun: Sie schaffen echte Gerechtigkeit mit ihren echten Waffen.
Als Bastelkellerbewohner kann ich nicht verhehlen, das richtig gut zu finden. Ja, da sind Männer noch Männer im goldenen Westernland. Und Christopher passt doch perfekt zum neuen Tarantino, wahrscheinlich ist das Ganze nur eine tarantineske Werbekampagne.
Aber im Ernst: Unter jede Werkbank im Bastelkeller gehört eine vollautomatische Waffe. Das beste Argument dafür ist die Schweiz. In der Schweiz ist der Waffenerwerb noch einfacher als in vielen Bundesstaaten der USA und die Schweizer finden das trotz einiger umtriebiger Biofriedenstauben in Batikleinenkleidchen GUT. Trotzdem ist die statistische Wahrscheinlichkeit, in der mit Strumgewehren vollgestopften Schweiz eines gewaltsamen Todes zu sterben niedriger als in unserem vollüberwachten Superdeutschland oder im noch vollüberwachteren, mit einem extrem strengen Waffengesetz bewaffneten Großbritannien .
Warum?
Könnte es daran liegen, dass tödliche Gewalt mit Waffen weniger ein Ausdruck der bösen Waffe ist, als die eines böse gewordenen Menschen? So wie Christopher Dorner? Warum tötet er nach einer genauen Bastelanleitung seine Polizeikollegen? Könnte es dran liegen, dass er die unglaubliche Korruption des amerikanischen Polizeistaats am eigenen Leibe erlebt und erlitten hat? Könnte es daran liegen, dass er in der Army mit KILL KILL KILL vollgestopft wurde? Könnte es daran liegen, dass die liberale Kultur Amerikas Heldenfiguren daran misst, wie sehr sie es vermögen, auf sich gestellt Recht zu schaffen?
Könnte es sein, dass Christopher Dorners Schüsse letzte unleugbare Kommentare zu einer in weiten Bereichen defekten, monopolakapitalistischen Gesellschaft sind, die jeden Tag mehr um ihren Lebenssinn betrogene, sozial isolierte und seelisch geschädigte Verlierer produziert, in denen es zurecht kocht? Wie sehr muss man all jene bewundern, die trotz ähnlich traumatischer Geschichten nicht auf uns losgehen, sondern sich mit Drogen in ihre Depression zurückziehen: Sie kämpfen an der vordersten, seelischen Front unserer Welt.
Das Batikkleidsimpelchen kräht jetzt nach schärferen Waffengesetzen und wählt weiterhin die Grünen, die noch jeden Krieg unseres Landes abgenickt und sogar mit der Auschwitzkeue gerechtfertigt haben. Man kann über diese spießbürgerliche, moralapostolische Kleingartenmetalität nur mitleidig lächeln und wünscht ihnen insgeheim einen Blindgänger im Blumenbeet.
Der Bastler aber weiß: Worüber wir uns Gedanken machen müssen, sind nicht die knallenden Kommentare. Es ist die defekte Gesellschaft, um die wir uns sorgen müssen. Sie bringt uns allmählich umd das, was eine Gesellschaft überhaupt erst ermöglicht: Enge Beziehungen zueinander. Wenn wir einander noch gut kennen, miteinander unsere Gesellschaft wirklich und echt leben, uns helfen und aufbauen, dann können wir uns soviele Sturmgewehre in den keller packen, wie wir wollen. Ohne diese echte Gemeinschaft wird uns keine noch so diktatorische Regierung vor dem Kollaps schützen, der uns dazu zwingen wird, wieder zum echten Menschsein zurückzukehren. Solange wir uns aber mit Tagespolitik nur um Symptomunterdrückung kümmern, sind wir mit Volldampf unterwegs in die Diktatur. Ihr wird letztlich nichts anderes übrigbleiben, als den Kollaps zu vollziehen, den wir schon lange seelisch vorbereitet haben, und daran zu gesunden. Dafür ist der Kollaps nämlich vom lieben Gott gemacht worden.

Eidesstattliche Versicherung: Dieser Eintrag ist ironiefrei!

Montag, 11. Februar 2013

Bastelmaterial: Gold

Manche meinen, dass mit Gold alles besser wird. Kaisers Zeiten beweisen es! Obwohl ich eigentlich nicht so gern unter Willi Zwo leben wollen würde. der ganze Uniformschnickschnack, die immer etwas pervers-inzestuöse Aristokratie, keine Duschen in der Mietskaserne, keine Zentralheizung, kein Penecillin, abtörnende sw Erotikbilder.... Nein, nein, nein, keine gute Bastelperiode.
Immerhin ist Gold sehr sexy, hübscher als die derzeitige Zettelwirtschaft. Und dass Zettelgeld irgendwann zu seinem intrinsischen Wert (Klopapier) zurückkehrt, weiß ja jeder, der mal seine Ostmark zu einem (immer noch ziemlich großzügigen) Kurs in knallharte Saumagen-Westmark umgetauscht hat. An Oma mit ihren Kriegsanleihen will man da garnicht denken. Hätte man Gold für Eisen gegeben, wäre man vielleicht noch ganz gut durchgekommen, aber Papier - nur im Bastelladen und möglichst unbedruckt.
Gut, Papier macht die Drucker reich und mächtig und das wollen diejenigen, die sagen, dass ihr Papier tatsächlich etwas wert ist. Damit herrschen sie über uns und jeder Bastler freut sich über die liberale Skepsis der Goldbugs gegenüber der Fremdherrschaft. Zinsen, ökonomische Unfreiheit, all das geht nur mit Papier und dem nebulösen Kapitalkonstrukt der "Schuld", die auf dem Papier dokumentiert sein soll. Das lehrt uns schon der alte Jakob Fugger, der sein Kapitalimperium nicht etwa seinen vielen Münzen verdankte, sondern seinem solide geführten Notizbuch.
Und darum geht es letztlich: Schuld und den, der die Schuld angeblich einzutreiben berechtigt ist. Da haben die Goldkäfer recht: eine Golddeckung macht den Kapitalaufbau vom Drucker und seinem Schuldenmonopol unabhängig. Das ist doch mal was. Sogar der Andreas Popp macht den allgegenwärtigen Schuldendienst als das Herrschaftsinstrument schlechthin aus. Also Papier raus aus dem Bastelkeller!!!
Kann Gold verbastelt werden? Wir werden sehen...

Sonntag, 10. Februar 2013

Kaputtgebastelt: Plan B

Es gibt ja viele Bastler heutzutage. Andreas Popp mit seinem Plan B ist ein beachtenswerter Kollege mit vielen Freunden aus der Kettensägen- und Presslufthammerecke. Man lese nur mal die Namen des „wissenschaftlichen Beirats“ der „Wissensmanufaktur“. Ich bin bei solchen Wortschöpfungen ja auch nicht gerade zimperlich und als Bastler liegt mir die Manufaktur, also das händisch Machen von Zeugs auch wirklich am Herzen. Nur redet Herr Popp in seinen Videos immer korinthenkotend wieder von "exaktem Sprachgebrauch", womit er eigentlich immer seinen eigenen Sprachgebrauch meint. UND DANN SOWAS: WISSENSMAUFAKTUR. Da sehe ich schon den ideologischen Holzhammer vor mir!
Die Seite hat bei mir immer schon gemischte Gefühle hervorgerufen. Da ist zuerst das mystisch gezeichnete Profil von Popp links oben: Eitelkeit steht Propheten immer schlecht.
Aber prophezeihen kann er, viel besser als Rico Albrecht, sein ewiger Praktikant. Man gönnt dem Jungen irgendwann einen geistigen Vatermord. Dann kann er wahrscheinlich endlich ohne Stottern vor einem Publikum sprechen (wie einen der Erwartungsdruck der Eltern doch niederdrückt! Das müsste Waldorfschüler Popp doch wissen.).

Aber zum Plan B: Die Seite stellt die Bastelanleitung freimütig dar. Bei der ersten Grafik kommt man sich schon etwas dumm vor: Tatsächliche Neuordnung – Ist-Zustand – Weg zum Ziel – Ziel-Zustand. Das ist nicht mal Abitur-Niveau. Anwärter für die 100 sinnlosesten Power-Point-Grafiken im Netz.
Besser: der Ist-Zustand. Danistakratie, also Wucherherrschaft macht die Welt sich drehen. Böse Massenmedien und die Politikdarsteller der heimlichen Eliten manipulieren uns, die Untertanen. Würde ich aus dem Hobbykeller jetzt glatt zustimmen und mir mein erstes Bier aufmachen.
Bastelverdächtig: Der Ziel-Zustand. Vier Beine hat das Ganze – eine Art utopische Kuh, was ich jetzt nicht abwertend verstanden wissen will:
1. Fließendes Geld (so eine Art Gesell-Freigeld mit Verfallsdatum, um die Hortung zu verhindern)
2. Ein bedingungsloses Grundeinkommen – dazu muss man nichts mehr sagen, alle reden ja drüber.
3. Ein soziales Bodenrecht: Das ist was Neues in der Debatte, etwas wirklich Kluges. Redet gerade niemand drüber. Vermutlich haben die alle keinen Garten oder nur giftige Zierblumen.
4. Freie Presse: Finde ich unglücklich, weil dabei ein Fortbestehen der bösen Massenmedien mitschwingt. Würde sich damit erledigen, dass man mit bedingungslosem Grundeinkommen und freiem Internet ja alles beisammen hätte, um wirklich freie Presse zu machen.

Also Plan B ist nicht auf dem analytischen Niveau von Marxens „Kapital“, bedient sich dort aber reichlich. Naja, zu Marx komme ich sicher später mal, wenn mir nichts mehr einfällt.
Alles in allem nicht so schlecht gebastelt, doch quillt mir da das fette ABER über den Plan B:
Popp ist ja erklärter Kritiker der „demokratischen Verfassung“ unseres Landes. Kann ich gut verstehen. ABER: Für seine Bastelanleitung braucht es eine staatliche Gewalt mit quasi diktatorischer Macht, die so etwas wie Schwundgeld, Grundeinkommen, Kollektivierung von Grund und Boden sowie die Niederhaltung von Pressemonopolen on- und offline durchsetzen kann. Un dann wird Popp vielleicht der Führer!!! Nein, NIEMALS!!!!

Da kräht der Zukunftsanarchist: Wird mindestens genauso schlimm wie heute, war alles schon mal im Schwange, letztlich gewinnen dabei immer die Kriminellen aus dem Kaukasus (Sorry, nix gegen Kaukasier allgemein). Wir müssen wohl weiter basteln.

Bastelanleitung: Auf dem Weg nach morgen

Mir wird oft unterstellt, dass ich ein gutes Gedächtnis hätte, was 1. nicht stimmt und 2. auch völlig egal wäre, wenn es mich nicht dazu verleiten würde, denkfaul zu werden.
Das einzige, was ich mir merken kann, sind mir logisch erscheinende Zusammenhänge die ich mit eigenen Worten einmal ausgedrückt habe. Dazu fehlt mir in meinem Alltag derzeit ein Anlass und deshalb schreibe ich hier ab jetzt meine Denkprozesse rein. Damit Du aber Deine Zeit nicht mit meinem pseudo-intellektuellem Gewurstel verschwendest:

Hier geht es um Politik, Geschichte und zwischenmenschliche Beziehungen. Mein Ziel ist eine gewisse Klarheit über das, was in Zukunft zu tun sein wird. Denn, da bin ich mir absolut sicher: Wir haben eine Zukunft und die fordert von uns Gestaltungsbereitschaft und Gestaltungswille.

Gestaltungsbereitschaft und Gestaltungswille sind das Gegenteil von „alternativlos“, „systemrelevant“, Deutsche Bank etc.

Sie sind auch das Gegenteil von russischen Theoretikern und angelsächsischen Spekulanten, die mir erzählen wollen, was Anarchismus oder Liberalismus sind. Denn - das ist ja fast zu schön um wahr zu sein - meine Zukunft gehört einzig und allein mir. Sie steht in keinem Buch. Und dieser Blog gehört mir auch und ich kann hier machen, was ich will.

Konkret werde ich wohl verschiedene Entwürfe eines Weges nach morgen kommentieren, mir dabei allerdings die Freiheit herausnehmen, auch über alles andere zu schreiben, was ich mehr oder weniger öffentlich artikulieren zu müssen meine. Wenn es Dir gefällt, freut mich das ehrlich und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm.

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