Sonntag, 10. Februar 2013

Kaputtgebastelt: Plan B

Es gibt ja viele Bastler heutzutage. Andreas Popp mit seinem Plan B ist ein beachtenswerter Kollege mit vielen Freunden aus der Kettensägen- und Presslufthammerecke. Man lese nur mal die Namen des „wissenschaftlichen Beirats“ der „Wissensmanufaktur“. Ich bin bei solchen Wortschöpfungen ja auch nicht gerade zimperlich und als Bastler liegt mir die Manufaktur, also das händisch Machen von Zeugs auch wirklich am Herzen. Nur redet Herr Popp in seinen Videos immer korinthenkotend wieder von "exaktem Sprachgebrauch", womit er eigentlich immer seinen eigenen Sprachgebrauch meint. UND DANN SOWAS: WISSENSMAUFAKTUR. Da sehe ich schon den ideologischen Holzhammer vor mir!
Die Seite hat bei mir immer schon gemischte Gefühle hervorgerufen. Da ist zuerst das mystisch gezeichnete Profil von Popp links oben: Eitelkeit steht Propheten immer schlecht.
Aber prophezeihen kann er, viel besser als Rico Albrecht, sein ewiger Praktikant. Man gönnt dem Jungen irgendwann einen geistigen Vatermord. Dann kann er wahrscheinlich endlich ohne Stottern vor einem Publikum sprechen (wie einen der Erwartungsdruck der Eltern doch niederdrückt! Das müsste Waldorfschüler Popp doch wissen.).

Aber zum Plan B: Die Seite stellt die Bastelanleitung freimütig dar. Bei der ersten Grafik kommt man sich schon etwas dumm vor: Tatsächliche Neuordnung – Ist-Zustand – Weg zum Ziel – Ziel-Zustand. Das ist nicht mal Abitur-Niveau. Anwärter für die 100 sinnlosesten Power-Point-Grafiken im Netz.
Besser: der Ist-Zustand. Danistakratie, also Wucherherrschaft macht die Welt sich drehen. Böse Massenmedien und die Politikdarsteller der heimlichen Eliten manipulieren uns, die Untertanen. Würde ich aus dem Hobbykeller jetzt glatt zustimmen und mir mein erstes Bier aufmachen.
Bastelverdächtig: Der Ziel-Zustand. Vier Beine hat das Ganze – eine Art utopische Kuh, was ich jetzt nicht abwertend verstanden wissen will:
1. Fließendes Geld (so eine Art Gesell-Freigeld mit Verfallsdatum, um die Hortung zu verhindern)
2. Ein bedingungsloses Grundeinkommen – dazu muss man nichts mehr sagen, alle reden ja drüber.
3. Ein soziales Bodenrecht: Das ist was Neues in der Debatte, etwas wirklich Kluges. Redet gerade niemand drüber. Vermutlich haben die alle keinen Garten oder nur giftige Zierblumen.
4. Freie Presse: Finde ich unglücklich, weil dabei ein Fortbestehen der bösen Massenmedien mitschwingt. Würde sich damit erledigen, dass man mit bedingungslosem Grundeinkommen und freiem Internet ja alles beisammen hätte, um wirklich freie Presse zu machen.

Also Plan B ist nicht auf dem analytischen Niveau von Marxens „Kapital“, bedient sich dort aber reichlich. Naja, zu Marx komme ich sicher später mal, wenn mir nichts mehr einfällt.
Alles in allem nicht so schlecht gebastelt, doch quillt mir da das fette ABER über den Plan B:
Popp ist ja erklärter Kritiker der „demokratischen Verfassung“ unseres Landes. Kann ich gut verstehen. ABER: Für seine Bastelanleitung braucht es eine staatliche Gewalt mit quasi diktatorischer Macht, die so etwas wie Schwundgeld, Grundeinkommen, Kollektivierung von Grund und Boden sowie die Niederhaltung von Pressemonopolen on- und offline durchsetzen kann. Un dann wird Popp vielleicht der Führer!!! Nein, NIEMALS!!!!

Da kräht der Zukunftsanarchist: Wird mindestens genauso schlimm wie heute, war alles schon mal im Schwange, letztlich gewinnen dabei immer die Kriminellen aus dem Kaukasus (Sorry, nix gegen Kaukasier allgemein). Wir müssen wohl weiter basteln.

Bastelanleitung: Auf dem Weg nach morgen

Mir wird oft unterstellt, dass ich ein gutes Gedächtnis hätte, was 1. nicht stimmt und 2. auch völlig egal wäre, wenn es mich nicht dazu verleiten würde, denkfaul zu werden.
Das einzige, was ich mir merken kann, sind mir logisch erscheinende Zusammenhänge die ich mit eigenen Worten einmal ausgedrückt habe. Dazu fehlt mir in meinem Alltag derzeit ein Anlass und deshalb schreibe ich hier ab jetzt meine Denkprozesse rein. Damit Du aber Deine Zeit nicht mit meinem pseudo-intellektuellem Gewurstel verschwendest:

Hier geht es um Politik, Geschichte und zwischenmenschliche Beziehungen. Mein Ziel ist eine gewisse Klarheit über das, was in Zukunft zu tun sein wird. Denn, da bin ich mir absolut sicher: Wir haben eine Zukunft und die fordert von uns Gestaltungsbereitschaft und Gestaltungswille.

Gestaltungsbereitschaft und Gestaltungswille sind das Gegenteil von „alternativlos“, „systemrelevant“, Deutsche Bank etc.

Sie sind auch das Gegenteil von russischen Theoretikern und angelsächsischen Spekulanten, die mir erzählen wollen, was Anarchismus oder Liberalismus sind. Denn - das ist ja fast zu schön um wahr zu sein - meine Zukunft gehört einzig und allein mir. Sie steht in keinem Buch. Und dieser Blog gehört mir auch und ich kann hier machen, was ich will.

Konkret werde ich wohl verschiedene Entwürfe eines Weges nach morgen kommentieren, mir dabei allerdings die Freiheit herausnehmen, auch über alles andere zu schreiben, was ich mehr oder weniger öffentlich artikulieren zu müssen meine. Wenn es Dir gefällt, freut mich das ehrlich und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm.

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